Es war einmal ein Wissenschaftler. Der wollte zum Wohl der Menschheit an embryonalen Stamzellen forschen. Und weil das in dem Land, in dem er lebte, verboten war, er aber doch zum Wohl der Menschheit forschen wollte, setzte er sich in Diskussionsrunden dafür ein, das Verbot aufzuheben. Dort sagte er: "Alles, was dem Menschen hilft, soll und wird erforscht werden." Viel mehr brauchte er nicht zu sagen und viel mehr hatte er nicht zu sagen.
Als er eines Abends von einer Diskussionsrunde nach Hause kam, war ihm kalt, denn es war Winter. Er hatte aber einen schönen Kamin, er brauchte nur etwas Holz. Deshalb ging er mit seiner Axt auf den Dachboden und schlug sich ein paar Scheite aus dem Dachstuhl. Wenig später brannte ein lauschig-warmes Feuer in seinem Kamin und er fühlte sich wohl.
Am nächsten Tag war das Feuer im Kamin ausgebrannt und es wurde wieder kalt. Also ging der Wissenschaftler mit seiner Axt auf den Dachboden, um sich Feuerholz zu schlagen.
Und weil es Winter war, und eher kälter als wärmer wurde, ging er jeden Tag auf den Dachboden, eine ganze Woche lang.
Als er sich aber am siebten Tag in den Kamin beugte, um das Feuer anzuzünden, stürzte das Dach ein und sein Haus fiel über ihm zusammen. Und wenn er unter den Trümmern nicht gestorben wäre, dann lebte er noch heute. Und hätte glatt aus seinen Fehlern lernen können.
© Philipp Pulger (22.11.01)
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